Nahtrunar - Im Flehen aschener Zungen

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Erkenne dich selbst im Flehen
Der knochigen Glieder kahler Birken
In der Schwermut winterlicher Flure
Oh, so schwer

Erkenne dich selbst
Da die Einsamkeit der Gebirge
In Deiner leeren Brust widerhallt
Oh, so leer

Erkenne dich selbst in der tiefen Sorge
Die sich in das unsagbare Alter
Der Klippen gegraben hat
Oh, so alt

Von der Gischt der geifernden Meere umschäumt
Ruhen vulkanische Inseln
Darauf die Sträucher, zum Himmel gestreckt
Oh, so weit entfernt

Der Fels ist gleich mit sich
Dem Schlund der Ozeane ist nichts fremd
Nur einer wandelt immer blind
Mit blutverschmierten Füßen

Asche
Staub
Flehen
Existenz
Wo der Schmerz zerschlitzter Sohlen sagt:
Er ist anders von der Welt
Wo Träume ihn geißeln und zeigen
Er ist nicht gleich mit sich selbst

Am Fuße der Berge
In schroffen Falten des Planeten
Das Antlitz rostbrauner Hügel umrahmt
Augen aus smaragdenem See, in Frieden

Asche
Staub
Flehen
Existenz

Und wisse, Zerrissener:
Die Erde erkennt sich nicht in dir!
Seltsamer, Anderer, der da geht
Mit den Malen der Verbannung

Ungekosteter Friede verwehrt sich
In den verschränkten Armen der Wälder
Dunkel umsäumte Hügel verleugnen dich
In ihrer Einheit anderer Art

Wir nehmen nur deine Asche, nicht deine Angst
Wir Hüter der ungebrochenen Siegel der Erlösung
Knochensplitter im Auge
Und Schwarze Fahnen
Da ist ein Pfad im Hochmoor, ins Innere
Eine Haut mit Duft wie Honig
Eine Sehnsucht mit verwesendem Namen
Worüber aschene Zungen klagen

Und wisse, Zerrissener:
Die Erde erkennt sich nicht in dir!
Seltsamer, Anderer, der da geht
Mit den Malen der Verbannung

Da ist ein Pfad im Hochmoor, ins Innere
Eine Haut mit Duft wie Honig
Eine Sehnsucht mit verwesendem Namen
Worüber aschene Zungen klagen

Schwarze Urwasser würgen das Land
Die Enge der rasenden Gewalt der Erde
Schnürt sich selbst an der Kehle
Die keuchende Gaia, abgewandt
Doch in Frieden
Und wisse, Zerrissener:
Ihr Friede erkennt sich nicht in dir!
 
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